Neonatologie: Technische Ausstattung für die Muttermilchbank
Für frühgeborene Babys ist Muttermilch die am besten geeignete Nahrung. Doch nicht alle Mütter können ihre Kinder unmittelbar nach der Geburt selbst stillen. Genau hier setzt die Milchbank auf der Neonatologischen Intensivstation der Universitätsklinik Tübingen an: Sie versorgt Frühgeborene mit gespendeter Muttermilch – sicher pasteurisiert und fachgerecht in Kühl- und Gefrierschränken gelagert.
Entstanden ist diese wichtige Einrichtung im Rahmen des deutschlandweiten Forschungsprojekts Neo-MILK, das den Aufbau von Humanmilchbanken an Perinatalzentren förderte. Nach Abschluss des Projekts stand die Frage im Raum: Wie kann der Betrieb weitergehen, wenn die Projektförderung endet?
Die Klinik hatte die Möglichkeit die Studiengeräte zu einem vergünstigten Preis zu übernehmen. HILFE FÜR KRANKE KINDER hat die Kosten für einen Pasteurisator, mehrere Kühlschränke und Tiefkühlgeräte übernommen, sodass die Muttermilchbank in der Intensivstation der Neonatologie erhalten bleiben kann.
Für Frühgeborene ist Muttermilch weit mehr als nur Nahrung – sie enthält eine Vielzahl an Schutzstoffen, die das unreife Immunsystem stärken, Infektionen vorbeugen und die Entwicklung des Darms unterstützen. Besonders bedeutsam ist dabei die Vorbeugung gegen Nekrotisierende Enterokolitis (NEC) – eine gefährliche Darmentzündung, die bei Frühgeborenen lebensbedrohlich verlaufen kann. „Studien zeigen, dass das Risiko dafür bei mit Muttermilch ernährten Babys deutlich sinkt“, erklärt Dr. Cornelia Wiechers, stellvertretende Ärztliche Direktorin der Neonatologie. Auch die Hirnentwicklung profitiert nachweislich von Muttermilch. Ihre einzigartige Zusammensetzung bietet daher einen großen Benefit für die Babys.
In der Frauenmilchbank der Universitätsklinik Tübingen wurden im vergangenen Jahr etwa 123 Liter gespendete Muttermilch aufbereitet, um 69 Frühgeborene in den ersten, oft kritischsten Lebenswochen zu versorgen.
Übrigens: Bereits im letzten Jahr hat die Stiftung die Neonatologie mit individuell bedruckten Kühltaschen für den sicheren Transport abgepumpter Muttermilch unterstützt.
Die Spenderinnenmilch wird in der Muttermilchbank fachgerecht pasteurisiert und gelagert. Sie wird den Frühgeborenen über eine Sonde verabreicht, um sie in den ersten Wochen bestmöglich zu versorgen. (Foto: Nadine Wilmanns)