Autor: Philipp Nährig

Ein Therapiegerät für unzählige Erkrankungen

Das Physiotherapie-Team der Kinderklinik arbeitet jetzt mit einem neuen Trampolin. Das Sportgerät kann bei fast unzählbaren Krankheitsbildern in der Therapie eingesetzt werden.

Udo Wilkening, Bereichsexperte des Therapiezentrums erklärt: „Trampolinspringen ist optimal für das Herz-Kreislauf-System und den Muskelaufbau, zur Stärkung der Gelenke und zur Verbesserung der Geh- und Stehsicherheit“. Die Therapeuten zeigen den kleinen Patienten aber auch Übungen, die die Konzentration verbessern oder den Gleichgewichtssinn trainieren. Auch Kinder mit Übergewicht trainieren auf dem neuen Trampolin. Und neben all diesen Therapieansätzen macht das Springen auch einfach Spaß. Rund 500 Euro hat das Trampolin gekostet, das wir dank Spenden anschaffen konnten.

Foto: Julia Klebitz

WALTER Tigers besuchen Kinderklinik

Der Basketballbundesligist WALTER Tigers Tübingen engagiert sich gemeinsam mit unserer Stiftung für kranke Kinder. Mit der kompletten Mannschaft liefen die Profisportler jetzt bei einem Besuch in der Kinderklinik auf.

Und zack ist der kleine Basketball drin im Korb. Nur zwei Versuche hat ein neunjähriger Junge, der aktuell in der Kinderklinik behandelt wird, für seinen Treffer gebraucht. Zugegeben, ein bisschen Unterstützung bekam er von einem echten Profi: Reggie Upshaw von den WALTER Tigers Tübingen hat ein wenig nachgeholfen beim Zielglück des Neunjährigen. Gemeinsam mit seinen Teamkollegen und dem Trainerteam der Tigers hat der Sportler den kleinen Patienten der Kinderklinik einen ganz besonderen Nachmittag geboten: Im Eingangsbereich der Klinik gaben die Basketballer Tipps, wie es gelingt den Ball treffsicher im Korb zu versenken und unterschrieben fleißig Autogrammkarten für ihre kleinen Fans. Auch für die ein oder andere Plauderei mit den Familien der Kinder und dem Pflegepersonal nahmen sich die Spieler Zeit. Als kleine Überraschung durften die Kinder den Basketballkorb anschließen behalten und im Spielzimmer der Klinik weiter trainieren. Auch eine ganze Kiste voller Stofftiger hatten die Basketballer mitgebracht. Einige der Tigers besuchten bei einem Rundgang durch die Klinik auch noch die Kinder, die ihre Patientenzimmer nicht verlassen konnten.

„Es ist schön, dass wir den Kindern eine Freude machen konnten“, sagt Bundesliga-Basketballer Mathis Mönninghoff. Den 25-Jährigen hat vor allem beeindruckt „wie gut die Erkrankten mit ihrer Situation umgehen.“ „Ich wäre jederzeit wieder bei so einer Aktion dabei“, sagt er.

Auch nach dem Besuch in der Kinderklinik engagieren sich die WALTER Tigers weiter für unsere Stiftung und startet eine Trikot-Spendenaktion.

Fotos: Julia Klebitz

Noch bessere Überwachung von Frühgeborenen möglich

Sehr unreife Frühgeborene werden in der Abteilung Neonatologie jetzt mit neuen Geräten überwacht. Mittels Nahinfrarotspektroskopie (NIRS) kann das Personal die Sauerstoffversorgung des Gehirns kontrollieren. Eine Aktion von Dachtel hilft kranken Kindern e.V., dem Charity-Netwerk „Weisses Ballett“ und verschiedenen Sponsoren hat die Anschaffung der Geräte möglich gemacht.

In der Abteilung Neonatologie werden Frühgeborene, Neugeborene und Kinder mit seltenen angeborenen Erkrankungen und Fehlbildungen nach der Geburt betreut. Vor allem bei der Versorgung von sehr unreifen Frühgeborenen ist eine pausenlose Überwachung wichtig. Die NIRS-Geräte ermöglichen dem Personal eine lückenlose Überwachung der Sauerstoffversorgung des Gehirns der winzigen Babys. Dazu werden Elektroden auf die Kopfhaut aufgelegt, die ständig Impulse an den Überwachungsmonitor geben. „Dabei wird sichtbares, infrarotes Licht in das Gehirngewebe gestrahlt, wo es reflektiert und teilweise wieder an der Oberfläche austritt“, erklärt Oberarzt Prof. Axel Franz. „Durch das unterschiedliche Verhalten von mit Sauerstoff beladenem und nicht mit Sauerstoff beladenem Hämoglobin kann anhand des wieder austretenden Lichts die Sauerstoffversorgung des Gehirns gemessen werden“.

Das Team der Neonatologie kann schon seit längerer Zeit mit ähnlichen Geräten die Sauerstoffversorgung im Blut der Kinder messen, jetzt ist auch die Messung der Sauerstoffversorgung des Gehirns lückenlos möglich. Die neuen Geräte verbessern so weiter die Patientensicherheit und sind für die Kinder absolut unbelastend.

Die beiden NIRS-Geräte konnten als Gebrauchtgeräte von der Erwachsenenmedizin übernommen werden und haben insgesamt 11.543 Euro gekostet. Finanzieren konnten wir sie über eine Spende unseres Partnervereins Dachtel hilft kranken Kindern e.V. Gemeinsam mit dem Charity-Netzwerk „Weisses Ballett“ und verschiedenen Sponsoren – u.a. dem Cafe Schilling Böblingen – haben die Mitglieder einen Benefizkalender zugunsten unserer Stiftung verkauft und Spenden auf dem Böblinger Weihnachtsmarkt gesammelt.

Foto (v.l.n.r.): Sigrid Kochendörfer (Hilfe für kranke Kinder), Cihangir Karayel (Weisses Ballett), Gisela Boller (Dachtel hilft kranken Kindern e.V.), Michaela Arzt (Cafe Schilling), Dr. Christian Gille (Kinderklinik) und Jörg Haug (Organisator Weihnachtsstand).

Kleiner Bayern-Fan spendet für kranke Kinder

Der kleine Ben und sein Opa Volker Haug sind riesige Bayern-Fans. Für jedes Tor, das ein Spieler ihres Lieblingsfußballvereins schießt, spenden sie einen Betrag für einen guten Zweck. Bei ihrem Besuch in der Kinderklinik haben Ben und sein Opa auch noch eine Überraschung mitgebracht:

Ein selbstgedichtetes Lied. In dem steckt ganz schön viel Arbeit, vor allem aber Herzblut – das war sofort klar, als die beiden Fußballfans ihre Hymne in der Kinderklinik angestimmt haben. „Dort rufen wir im großen Chor: Auf geht´s ihr Bayern, noch ein Tor! Für jedes Tor, das Bayern schießt, Futter in das Sparschwein fließt“, heißt es im Lied.

Und in das Sparschwein ist schon ganz schön viel Geld geflossen. Seit 2014 sammeln Volker Haug und sein Enkel auf diese Weise Spenden für Hilfe für kranke Kinder. Philipp Nährig freute sich über diese besondere Spendenaktion und die 500 Euro für kranke Kinder und ihre Familien. Im Anschluss an die Spendenübergabe gab es für den kleinen Fußballfan Ben noch eine Führung zu den schönsten Spielplätzen in der Klinik. Besonders gefallen hat Ben die Ritterburg.

Foto: Philipp Nährig

Neue Chance für Krebspatienten

Dr. Christian Seitz und Dr. Patrick Schlegel forschen in der Uniklinik Tübingen an neuen immuntherapeutischen Behandlungsstrategien. Sie bekämpfen damit bösartige Tumorzellen und wollen verhindern, dass fehlgeleitete Immunzellen den Körper angreifen.

Im Labor befassen Sie sich aktuell hauptsächlich mit sogenannten CAR-T-Zellen und dann geht es auch noch um CAR-Tuning – das alles hat aber nichts mit Autos zu tun?

Nicht ganz. Obwohl es tatsächlich so ist, dass wir, ganz vereinfacht gesagt, im Rahmen unserer Forschung bestimmte Immunzellen im Körper tunen, damit sie leistungsfähiger werden und nicht von bösartigen Zellen ausgebremst werden können. Wir haben ein immuntherapeutisches System entwickelt, mit dem wir sehr flexibel unerwünschte, kranke Zellen, zum Beispiel Tumorzellen, gezielt zerstören können. Als nächstes möchten wir dieses System weiterentwickeln, um Immunzellen, die fälschlicherweise den eigenen Körper oder Transplantate angreifen, modifizieren zu können.

Wie funktioniert das?

Wir verändern T-Zellen – eine Gruppe der weißen Blutkörperchen – mittels eines gentechnischen Verfahrens. Diese veränderten Zellen, die CAR-T-Zellen, besitzen dann neuartige, von uns entworfene Rezeptoren auf ihrer Oberfläche, mit deren Hilfe sie bestimmte bösartige oder fehlgeleitete Zellen erkennen und auch zerstören. Das Besondere: Über Adaptermoleküle können wir sehr flexibel verschiedenste Zielzellen markieren und behandeln. Doch auch Krebszellen können sich wehren. Um dem zu entgehen, sollen im aktuellen Forschungsprojekt verschiedene Gene in den CAR-T-Zellen ausgeschaltet werden.

Gleichzeitig forschen wir auch daran, wie diese Strategien bei Organabstoßungen nach Transplantationen und bei bestimmten Autoimmunkrankheiten helfen können. Autoimmunerkrankungen treten bei Kindern insgesamt nicht seltener auf als Krebs.

Mit Ihrer Forschung werden Sie noch einige Jahre beschäftigt sein. Was haben die kleinen Patienten der Kinderklinik schon jetzt davon?

Ja, das stimmt, wir werden sicher noch lange forschen. Aber es lohnt sich. Während wir uns gerade intensiv mit der Anwendbarkeit unserer Behandlungsstrategien bei verschiedenen kindlichen Krebserkrankungen sowie Autoimmunerkrankungen befassen, ist die Entwicklung für bestimmte Formen der Leukämie bereits so weit fortgeschritten, dass die Methode, wie in den USA, wohl schon sehr bald in unserer Klinik angewandt werden kann und unsere schwer kranken Patienten davon profitieren können. Das ist ein toller Erfolg.

Hilfe für kranke Kinder unterstützt Ihre Studie finanziell. Warum ist das für Sie so wichtig?

Forschung ist teuer. Bevor neue Behandlungen tatsächlich am Patienten angewandt werden können, müssen überzeugende Konzepte vorliegen und umfangreiche Vorarbeiten geleistet werden, auch zum Schutz des Patienten. Dabei entstehen hohe Kosten. Wir müssen beispielsweise besondere Reagenzien bezahlen. Die sind im Klinikbudget nicht vorgesehen. Deshalb sind wir auf Spenden angewiesen. Wir freuen uns sehr darüber, dass Hilfe für kranke Kinder an unsere Arbeit glaubt und uns mit einer Anschubfinanzierung von 20.000 Euro unterstützt.

Interview/Foto: Julia Klebitz

#meinekinderklinik – Ansprechpartnerin hat auch privat eine besondere Verbindung zur Klinik

Seit November fragen wir im Rahmen einer großen Ideeninitiative Eltern, Kinder, Spender und das Personal der Kinderklinik nach ihren Vorstellungen für eine kindgerechte Klinik von morgen. Margret Schill ist Ansprechpartnerin für das Projekt. Auch privat hat sie eine besondere Beziehung zur Kinderklinik.

Frau Schill, Sie engagieren sich als Projektmanagerin unserer Stiftung für #meinekinderklinik. Sie haben aber auch privat eine besondere Verbindung zur Kinderklinik Tübingen. Wie sieht die aus?

Meine Tochter Neele kam im September 2010 schwer krank auf die Welt. Sie ist  im Januar 2013 gestorben. In dieser Zeit haben wir als Familie sehr viele wunderbare Menschen in der Kinderklinik kennengelernt, die für uns da waren, sich irgendwoher die Zeit nahmen, uns zuzuhören, mit uns zu reden, zu lachen und zu weinen, und die uns viel Wertschätzung und Unterstützung entgegen gebracht haben. Insofern verbindet mich heute große Dankbarkeit mit der Kinderklinik Tübingen.

Was ist das Besondere an der Ideeninitiative?

Ich sehe, dass die Kinderklinik Tübingen im Vergleich eine sehr gute Kinderklinik ist. Ich sehe aber auch, dass da noch ganz viel Potential ist, vieles noch besser zu machen. Insofern finde ich diese Initiative toll, da sie konstruktiv ist und es ermöglicht, viele kreative Ideen aufleben zu lassen und umzusetzen. Außerdem finde ich es wichtig, sowohl den Kindern und Angehörigen als auch dem gesamten Personal eine Plattform zu geben.

Was wünschen Sie sich persönlich für die Kinderklinik von morgen? Was ist Ihr Traum?

Ich wünsche mir Kinder ohne Angst, die trotz ihrer Krankheit noch lachen können. Ich wünsche mir Eltern, die auch mal entspannen können, weil sie voll Zuversicht und Vertrauen in die Klinik sind und sich mit ihren Kindern gut aufgehoben fühlen. Ich wünsche mir für das gesamte Personal, dass das Arbeiten Freude bereitet, weil eine Atmosphäre der Wertschätzung besteht, weil es Freiraum für kreative Ideen gibt, weil sich jeder gut einbringen, Zeit nehmen und zuhören kann. Das ist mein großer Traum. Und ich hoffe, dass wir mit der Ideeninitiative #meinekinderklinik von Hilfe für kranke Kinder und den Eltern- und Fördervereinen der Kinderklinik dazu beitragen können, dass dieser Traum wahr wird.

Hier geht´s zur Initiative: www.meinekinderklinik.de

Foto: Julia Klebitz

Neue Schmerzpumpe für unheilbar kranke Kinder

Gudrun Lutz aus Waldachtal-Salzstetten unterstützt mit ihren Volksmusik-Fanclubs regelmäßig kranke Kinder und ihre Familien. Bei einem Konzert mit Rudy Giovannini hat sie nun wieder gemeinsam mit Dachtel hilft kranken Kindern e.V. Spenden für die Kinderklinik gesammelt. Mit dem Geld konnten wir eine mobile Schmerzmittelpumpe finanzieren.

Bisher setzte das Team der Klinik auf den Stationen und in den Ambulanzen der Kinderklinik für die kontrollierte Abgabe von Schmerzmitteln verschiedene Systeme ein. Da viele unheilbar kranke Kinder die Schmerzmittelpumpen auch zu Hause benutzen, mussten sie dort jedes Mal den Umgang mit einem neuen Gerät lernen. Außerdem mussten die Systeme dann auch neu eingestellt werden. Dazu war es beispielsweise notwendig, dass das Palliativteam der Kinderklinik, PALUNA, die Familien nach der Entlassung nach Hause begleitete. Das neue Gerät macht es nun möglich, dass die Familien den Umgang mit der Schmerzpumpe schon in der Klinik lernen und sich anschließend nicht in ein komplett anderes System einarbeiten müssen. Auch die Heimpflegedienste arbeiten mit demselben System.

Gudrun Lutz, ihre Helfer und die Spender beim Konzert mit dem Volksmusiksänger Rudy Giovannini haben an diesem Abend 1.150 Euro gesammelt. Gisela Boller und ihr Team von Dachtel hilft kranken Kindern e.V. haben eine weitere Spende draufgelegt und so die Anschaffung der Pumpe für rund 2.000 Euro ermöglicht.

Foto (v.l.n.r.): Thomas Hassel (Hilfe für kranke Kinder) und Gudrun Lutz mit Rudy Giovannini. Foto: Wilfried Boller

Die ganze Familie ist engagiert

Seit mehr als vier Jahren gibt Familie Lorenz aus Mengen-Rulfingen regelmäßig ein Fest für die Dorfgemeinschaft – aus Dankbarkeit darüber, dass der heute zehnjährige Leon eine schwere Krankheit überstand und weil die Familie anderen kranken Kindern helfen möchte.

„250 Portionen Essen haben wir verkauft, 90 Kilo Kraut gekocht und unter anderem 300 Würste selbst hergestellt und gekocht“, erzählt Roman Lorenz beim diesjährigen Besuch bei uns in der Kinderklinik. Seit 2013 richtet der gelernte Metzger in seinem Heimatort ein großes Schlachtfest aus. Den Erlös des Festes spendet die Familie anschließend jeweils zu einem Teil an unserer Stiftung und an Familien aus ihrem Heimatort, die ein krankes Kind haben. Der Grund für das Engagement: Der heute zehnjährige Leon, Roman Lorenz Enkel, war als Kleinkind selbst lebensbedrohlich erkrankt. Eine ganze Woche lang dauerten die Vorbereitungen für das Fest, erzählt die Familie. Nicht nur Leons gesamte Verwandtschaft, auch Freunde und Bekannte aus dem Ort engagieren sich jedes Mal im Rahmen des Fests für Hilfe für kranke Kinder. „Meine Musikerkollegen und Freunde haben bedient“, erzählt Leons Mutter Heike. Die Freunde seines Opas übernahmen den Ausschank und auch beim Schlachten gab es viele Helfer. Ganz vorne mit dabei war immer Leon selbst. „Das Helfen beim Fest macht mir viel Spaß“, sagt der Zehnjährige.

Dass sich der große Aufwand, den die Familie mit dem Fest selbst und den Vorbereitungen betreibt lohnt, zeigen die vielen positiven Rückmeldungen, die aus dem ganzen Ort kommen. „Die Halle, in der wir gefeiert haben war proppenvoll“, sagt Roman Lorenz. Wegen des guten Essens, weil man im Dorf ohnehin zusammenhalte und weil es noch dazu Musik vom „Duo Atlantis“ gegeben habe. Die Musiker verzichteten für den guten Zweck wie schon im Vorjahr auf ihre Gage.

Insgesamt 4.600 Euro kamen beim Schlachtfest für kranke Kinder und ihre Familien zusammen. Einen großen Teil davon spendete Familie Lorenz direkt an die Familie eines kleinen Jungen, der aktuell in der Tübinger Kinderklinik behandelt wird, ein weiterer Teil ging an eine zweite Familie mit einem schwerkranken Kind und 900 Euro übergab Leon jetzt an Sigrid Kochendörfer aus unserem Stiftungsvorstand.

„Es ist einfach ein tolles Gefühl, wenn man sieht, dass sich das alles lohnt“, fasst Roman Lorenz die Stimmung der ganzen Familie beim Besuch zusammen.

Foto: Julia Klebitz

Antje kann heute die Sonne genießen

eit vielen Wochen kämpft die kleine Antje auf der Kinderintensivstation um ihr Leben. Nach einem multiplen Organversagen muss sie beatmet und mittels einer Herz-Lungen-Maschine (ECMO) und einer ständigen Dialyse am Leben gehalten werden. In dieser Situation lernen wir von Hilfe für kranke Kinder ihre Familie kennen. Das ist mittlerweile fünf Jahre her.

Wie groß Antjes Chancen auf ein Überleben waren, konnte damals niemand sagen. Für ihre Mutter Sandra Zarbach war die Situation nur schwer auszuhalten. Aber sie wusste auch: „Antje ist eine Kämpferin.“ Damit sollte sie Recht behalten. Bald wurde Antje aus der Klinik entlassen. Lange war sie noch auf Beatmung angewiesen. Diese und die vielen Medikamente, die das Mädchen brauchte, konnten inzwischen deutlich reduziert werden. Antje ist jedoch weiter rund um die Uhr auf Pflege angewiesen. Zur Unterstützung kommt nachts ein Pflegedienst ins Haus. Das musste sich Sandra Zarbach jedoch erst vor dem Sozialgericht erkämpfen. Seit 2015 besucht Antje den Kindergarten des KBZ Weingarten in Sigmaringen. Dort ist sie die „Pflegeaufwändigste, aber sehr gut integriert“, sagt ihre Mutter. „Und sie fühlt sich dann am wohlsten, wenn es besonders turbulent zugeht.“ Auch in der Familie ist sie immer im Mittelpunkt und wird überall mit einbezogen. „Im Sommer waren wir jeden Tag zusammen im Freibad“, erzählt ihre Mutter und zeigt Bilder von Antje unter dem Sonnenschirm. „Sie genießt die Sonne und das Wasser.“

Sandra Zarbach ist heute noch begeistert von der guten Betreuung auf der Kinderintensivstation. Und auch für die Station 12 der Kinderklinik, wo sie vor kurzem für ein paar Tage mit Antje zu Untersuchungen war, findet sie nur lobende Worte: „Antje hat so viele verschiedene ,Baustellen‘ und es wird immer versucht, für alles eine Lösung zu finden und das hat auch immer funktioniert. Ich habe der gesamten Belegschaft und hauptsächlich der Station 34 das Leben meines Kindes zu verdanken. Die sind einfach super.“

Weil sie in der langen Zeit in der Klinik gesehen hat, was hier und da gebraucht wird, hat Sandra Zarbach vor zwei Jahren eine Benefizaktion gestartet. Zusammen mit ihrer älteren Tochter Jennifer bastelt sie Fensterbilder, die man in der Postfiliale im Ort mitnehmen kann. Dort steht auch eine Spendenkasse. Bis heute hat sie darin 1.000 Euro gesammelt und dann gespendet.

Foto: Thomas Hassel

Dieser Text ist erstmals in unserer Spenderinfo 2017/2018 erschienen. Die Spenderinfo erscheint jährlich.

UNSERE PARTNER

Gemeinsames Engagement verwirklicht große Träume. Mit Unterstützung von Freunden und Förderern, einschließlich der Kinderklinik Tübingen und weiterer Organisationen, setzen wir uns transparent für kranke Kinder ein.