Autor: Karoline Niethammer

Verstärkung für die Kinderintensivstation

Dank der zahlreichen Spenden im Rahmen der Weihnachtsaktion des Schwäbischen Tagblatts kann die Tübinger Kinderintensivstation eine weitere Notfallpsychologin einstellen.

Die notfallpsychologische Begleitung ist insbesondere für Familien wichtig, deren Kinder lebensbedrohlich erkrankt sind oder die einen schweren Unfall hatten und über einen längeren Zeitraum intensivmedizinisch behandelt werden müssen: In dieser hochbelastenden Überforderungssituation geht es darum, die Emotionen der Eltern und Geschwisterkinder aufzunehmen und mit ihnen gemeinsam Strategien und Handlungsperspektiven zu entwickeln.

Die Tübinger Kinderklinik hat bereits vor einigen Jahren aus eigenen Mitteln und mit der Unterstützung von Hilfe für kranke Kinder eine 50%-Stelle für die Notfallpsychologin Clivia Langer eingerichtet. Der Bedarf an notfallpsychologischer Unterstützung ist allerdings weit höher, als damit abgedeckt werden kann. Die erfolgreiche Weihnachtsaktion des Schwäbischen Tagblatts ermöglicht nun die Anschubfinanzierung für eine weitere Personalstelle in der Krisenintervention.

In diesen Tagen haben wir die Spenden selbst und auch die Adressen der Spenderinnen und Spender erhalten und konnten nun die Spendenbescheinigungen versenden. Wir danken allen Tagblatt-Leserinnen und Lesern, die sich für dieses wichtige Projekt eingesetzt haben und sich an der Weihnachtsaktion beteiligt haben!

Dank der Spenden der Tagblatt-Leserinnen und Leser kann die notfallpsychologische Begleitung auf der Tübinger Kinderintensivstation ausgebaut werden. (Foto: Julia Klebitz)

Sanfte Atemüberwachung im Schlaf

Wir melden uns aus dem Homeoffice: In Krisenzeiten, wie wir sie gerade erleben, zeigt sich, was wirklich wichtig ist – und das ist Ihre Hilfe!

Dank Ihrer Spenden können wir auch jetzt für Familien in Notlagen da sein und weiter da unterstützen, wo es wichtig ist. Unsere Direkthilfen aus dem Sozialfonds laufen natürlich weiter und wir fördern Projekte in der Kinderklinik, die die bestmögliche Behandlung und Begleitung kranker Kinder und ihrer Familien ermöglichen.

Gemeinsam  mit Dachtel hilft kranken Kindern e.V. konnten wir beispielsweise einen zweiten CO2-Monitor für das Schlaflabor der Neuropädiatrischen Station anschaffen. Dieses Gerät überwacht die Atmung und die Lungenfunktion von kranken Kindern im Schlaf – völlig geräuschlos und vor allem schmerzfrei über einen Sensor, der auf die Haut aufgeklebt wird.

Auf der Neuropädiatrischen Station werden immer häufiger Kinder behandelt, die beispielsweise an einer Muskelschwäche erkrankt sind oder schwere Infekte des Atemapparats haben. Bei diesen Patienten kommt es häufig zu Atempausen im Schlaf, oder die Lunge ist zu schwach, um genügend Sauerstoff aufnehmen zu können. Deshalb ist es äußerst wichtig, regelmäßig die Sauerstoffversorgung zu überprüfen.

Bisher musste den kleinen Patienten dafür mehrmals täglich Blut abgenommen werden – das bedeutete bis zu sechs Mal pro Tag pieksen. Oder sie mussten nachts eine störende Nasenbrille tragen. „Die transkutane Messung der Blutwerte ist eine enorme Erleichterung für die Kinder“, freut sich die Pflegebereichsleiterin Christine Zimmermann über die sanfte Überwachungsmethode der CO2-Monitore.

Christine Zimmermann, Bereichsleiterin Pflege der Neuropädiatrischen Station, führt den CO2-Monitor zur Atemüberwachung vor. (Foto: Karoline Niethammer)

Aktuelle Corona-Krise

Liebe Spenderinnen und Spender, liebe Freunde und Förderer der Kinderklinik Tübingen,

aufgrund der aktuellen Lage in Bezug auf das neuartige Corona-Virus (SARS-CoV-2) werden auch wir in der Geschäftsstelle von Hilfe für kranke Kinder weitgehend ins Homeoffice wechseln.

Natürlich sind wir aber weiterhin erreichbar – vornehmlich per Mail unter info@hilfe-fuer-kranke-kinder.de.

Informationen des Universitätsklinikums Tübingen zum neuartigen Corona-Virus, u.a. einen Live-Ticker zu aktuellen Vorgaben und Empfehlungen, finden Sie unter http://bit.ly/ukt-corona sowie auf der Facebook-Seite des Klinikums: https://www.facebook.com/pg/uniklinikum.tuebingen/posts/.

Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien alles Gute für die kommenden Wochen und bleiben Sie gesund!

Ihr Team von Hilfe für kranke Kinder

(Foto: Julia Klebitz)

Engagement mit schwäbischem Humor

Die Theatergruppe „Wäschhauskomede“ des Schwäbischen Albvereins in Kusterdingen rief zu Spenden statt Eintrittsgeldern auf und sammelte 1.000 Euro für kranke Kinder und ihre Familien.

Mit der Inszenierung des Theaterstückes „Wohngemeinschaft – Es hätte so schön sein können!“ hat die Theatergruppe Wäschhauskomede in den Kusterdinger Klosterhof eingeladen. Mit viel schwäbischem Humor und jeder Menge Schauspieltalent bescherte die Gruppe ihrem Publikum kurzweilige Abende.

Statt Eintrittsgeldern haben die Mitglieder des Kusterdinger Albvereins zu Spenden an Hilfe für kranke Kinder aufgerufen – mit großem Erfolg: Ganze 1.000 Euro konnten die Schauspieler nach zwei Vorstellungen an unsere Stiftung übergeben.

Wir bedanken uns für diese tolle Unterstützung!

Die Theatergruppe des Schwäbischen Albvereins Kusterdingen rief zur Unterstützung unserer Stiftung auf. (Foto: Karoline Niethammer)

Die Erfolgsgeschichte geht weiter

Bereits im vergangenen Jahr hat der Projektchor mehr als 18.000 Euro für unsere Stiftung eingespielt. Nun hat die 9. Weihnachts-CD weitere 11.100 Euro eingebracht.

Auch in der letzten Weihnachtszeit war der Projektchor Harald Beibl wieder auf Tour mit seiner Benefiz-Weihnachts-CD „Fröhliche Weihnachten 9“: insgesamt 21 Auftritte absolvierten die Sänger in den Regionen Hohenlohe und Mittelfranken innerhalb von fünf Wochen. Der Erlös aus dem CD-Verkauf ging wieder an Hilfe für kranke Kinder. Nach dem erfolgreichen letzten Jahr kamen nun wieder mehr als 11.000 Euro zusammen. Insgesamt hat die 9. CD des Chors somit 29.130 Euro eingespielt.

Wir bedanken uns herzlich bei Harald Beibl und seinen Sängern, die momentan an der „Fröhliche Weihnachten 10“ arbeiten!

Der Projektchor Harald Beibl freut sich über die erfolgreiche Tour mit der 9. Weihnachts-CD. (Foto: privat)

Atempausen bei Frühchen erforschen

Unsere Stiftung unterstützt die Forschungsarbeit des Teams um Dr. Christian Gille: Die Langzeitfolgen von Atempausen bei Frühchen sollen besser bekannt und Therapieansätze entwickelt werden.

Manchmal kommt es bei Frühchen zu Atempausen, in deren Folge die Babys blau und schlaff werden – ein für Eltern, Ärzte und Pflegekräfte beängstigendes Phänomen. Das liegt daran, dass der Atemapparat und die Lunge bei Frühgeborenen oft noch nicht vollständig ausgereift sind. Die langfristigen Folgen solcher Atempausen sind bisher wenig bekannt.

Der Oberarzt Dr. Christian Gille erforscht deshalb mit seinem Team die Auswirkungen dieser Atempausen auf die langfristige Gesundheit der Kinder. Zentrales Element des Projekts ist eine sogenannte Normoxie-Hypoxie-Kammer: ein Gerät, das die wechselhafte Sauerstoffsättigung im Körper des Säuglings simuliert. Es stellt damit die Atempausen nach und misst anhand von Proben aus Nabelschnurblut deren Auswirkungen auf die Zellen im Körper.

Die Reaktion des Körpers auf diese Wechsel wird damit sichtbar und es können Therapieansätze gesucht werden. Unsere Stiftung übernahm die Kosten für die Hypoxie-Kammer in Höhe von rund 13.000 Euro.

Die Auswirkungen der Atempausen werden in der Hypoxie-Kammer sichtbar. So können Therapieansätze gesucht werden. (Foto: Verena Müller)

Ultraschallkopf für Frühgeborene

Hilfe für kranke Kinder unterstützt die Neonatologie der Tübinger Uni-Kinderklinik: Unsere Stiftung finanzierte hier im letzten Jahr mehrere Projekte, zum Beispiel einen Ultraschallkopf speziell für kleine Frühchen im Wert von mehr als 7.500 Euro.

Die Tübinger Neonatologen sind oft mit sehr kleinen Frühchen befasst, die nur wenige hundert Gramm wiegen. Um diese Kinder optimal untersuchen und behandeln zu können, sind oftmals spezielle Instrumente nötig.

Unsere Stiftung konnte beispielsweise einen Ultraschallkopf für Frühgeborene finanzieren, der aufgrund seiner Abmessungen bereits bei Kindern ab 300 Gramm Gewicht eingesetzt werden kann.

„Das Gerät ist eine echte Bereicherung und ein großer Fortschritt in der Behandlung von sehr kleinen Kindern, so etwas gibt es nicht oft“, erläutert Dr. Rangmar Goelz, leitender Oberarzt in der Neonatologie. „Wir erhalten einfach unglaublich gute Bilder“, schwärmt er weiter.

Der neue Ultraschallkopf für Frühchen im direkten Größenvergleich mit einem herkömmlichen Gerät. (Foto: Karoline Niethammer)

Neue Pulsoximeter für die Neonatologie

Dank Spenden konnte die Frühgeborenenstation sogenannte Pulsoximeter anschaffen, mit deren Hilfe die Sauerstoffversorgung und der Pulsschlag bei Frühgeborenen überwacht werden kann.

Wenn ein Baby zu früh zu Welt kommt, ist die Lunge oft noch nicht vollständig ausgebildet und der eigenständige Atemantrieb setzt nicht richtig ein. Häufig müssen Frühgeborene beatmet werden. Außerdem muss die Sauerstoffsättigung des Blutes regelmäßig überprüft werden, um möglichen Gesundheitsschäden vorzubeugen.

Unsere Stiftung finanzierte 17 Geräte für die Neonatologie, mit deren Hilfe eine permanente Überwachung der Sauerstoffversorgung und des Pulsschlages möglich ist. Die Kontrolle erfolgt durch einen Sensor, der auf der Haut aufliegt und die Kinder kaum stört. Früher musste den Kindern regelmäßig Blut abgenommen werden, um präzise Ergebnisse zu erhalten.

Die Geräte sind außerdem mobil, sodass Eltern auch einen Spaziergang mit ihrem Kind machen können, ohne sich unsicher fühlen zu müssen. „In meinen Augen ist das eine hochgeniale Erfindung der Medizintechnik“, freut sich Dr. Rangmar Goelz, stellvertretender Ärztlicher Direktor der Neonatologie.

Das Pulsoximeter wird einfach an der Hand der Babys angebracht, ohne zu pieksen oder zu drücken. (Foto: Karoline Niethammer)

Nachruf Prof. Dr. Dietrich Niethammer

Wir trauern um den Vorsitzenden unseres Stiftungsrates, Prof. Dr. med. Dr. h.c. Dietrich Niethammer, der am 03. Februar 2020 im Alter von 80 Jahren nach kurzer Krankheit verstorben ist.

Prof. Niethammer war mit ganzem Herzen Kinderarzt und setzte sich, über sein Fachgebiet der Onkologie hinaus, mit großem Engagement und Weitblick für die Rechte und Bedürfnisse aller kranken Kinder und ihrer Familien ein. Er gab schwer kranken und sterbenden Kindern eine Stimme und begegnete ihnen mit Ehrlichkeit und auf Augenhöhe – genauso wie ihren Familien.

Sein Blick auf die ganzheitliche Betreuung der kranken Kinder und seine ethischen Standards haben die moderne Kinderheilkunde und die Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin Tübingen bis heute ganz wesentlich geprägt und waren auch Anlass zur Gründung unserer Stiftung.

Prof. Niethammer war von 1978 bis zu seiner Emeritierung 2005 Ärztlicher Direktor der Abteilung Allgemeine Pädiatrie und Hämatologie/Onkologie sowie viele Jahre Geschäftsführender Direktor der Tübinger Kinderklinik. Seit Gründung unserer Stiftung bis zu seinem Tod war er Vorsitzender des Stiftungsrates.

Für viele Jahre gab er der Stiftung seinen Namen und hat sie bis zuletzt durch seine tiefe Menschlichkeit geprägt und begleitet. Seine Erfahrung, sein Rat, sein immer offenes Ohr für alle Belange der Stiftung und seine Unterstützung werden uns fehlen.

Wir sind Prof. Niethammer sehr dankbar. Seinen Werten und seinen Zielen werden wir immer verbunden bleiben und unsere Stiftungsarbeit in seinem Sinne weiterführen.

Prof. Dr. Niethammer war zeitlebens ein wertvoller Begleiter für unsere Stiftung und hat mit seiner tiefen Menschlichkeit unsere tägliche Arbeit bereichert. (Foto: Thomas Hassel)

UNSERE PARTNER

Gemeinsames Engagement verwirklicht große Träume. Mit Unterstützung von Freunden und Förderern, einschließlich der Kinderklinik Tübingen und weiterer Organisationen, setzen wir uns transparent für kranke Kinder ein.