Autor: Karoline Niethammer

Warum sind Süßigkeiten Medizin?

Wenn Kinder in jungen Jahren an Diabetes mellitus Typ 1 erkranken, haben nicht nur Eltern viele Fragen – der Alltag mit der Krankheit beschäftigt auch Kindergartenfreunde und Spielkameraden. HILFE FÜR KRANKE KINDER unterstützt die Fachkräfte der Tübinger Uni-Kinderklinik bei ihrer Aufklärungsarbeit.

„Tut das weh? Ist das ansteckend?“ Gerade kleine Kinder haben viele Fragen, wenn sie von einer Erkrankung ihres Kindergartenfreundes oder ihrer Spielkameradin hören. Wenn ein Kind an Diabetes mellitus Typ 1 erkrankt, können auch bei Altersgenossen Unsicherheiten auftreten. Die Diabetes-Fachkräfte der Uni-Kinderklinik gehen deshalb proaktiv auf Kindergärten und Schulen zu, um die Erzieher und Lehrerinnen dabei zu unterstützen, die kleinen Patienten optimal zu begleiten. „Wir wollen verhindern, dass ein Kind aufgrund seiner Erkrankung zum Außenseiter wird“, sagt Helene Bürkle, Diabetes-Beraterin in der Kinderklinik. „Wir erklären den Betreuungspersonen, wie sie reagieren sollten, wenn das Kind zum Beispiel in Unterzucker gerät. Wir wenden uns aber auch gezielt an die Altersgenossen und erklären ihnen die Krankheit.“ Gerade seit der Corona-Pandemie sei die Angst vor Ansteckung spürbar. „Wir erklären, dass das Kind genau so spielen kann wie alle anderen, dass es manchmal aber zum Beispiel ein Traubenzuckerbonbon essen muss, um stark zu bleiben – und dass das wie Medizin für das Kind ist.“

Die aufsuchende Hilfe wird nicht von den Kostenträgern übernommen – die Fachkräfte der Kinderklinik fahren zu 30 bis 40 Besuchen pro Jahr, außerhalb ihrer regulären Arbeitszeit. „Die Aufklärung vor Ort ist wichtig und bringt wirklich viel für die Patientinnen und Patienten“, ist sich Bürkle sicher.  Die Finanzierung der Kindergarten- und Schulbesuche trägt seit vielen Jahren der Tübinger Förderverein für Kinder und Jugendliche mit Diabetes. Darüber hinaus unterstützt HILFE FÜR KRANKE KINDER diese Arbeit und hat nun Infobücher finanziert, die den Kindergärten und Schulen zur Verfügung gestellt werden können. In den Büchern wird der Diabetes mellitus Typ 1 kindgerecht erklärt, die häufigsten Fragen der Kinder aufgegriffen. Das Informationsmaterial dient damit auch den Erziehern und Lehrern als Stütze, mit möglichen Unsicherheiten umzugehen.

Die von HILFE FÜR KRANKE KINDER finanzierten Info-Bücher zu Diabetes-Erkrankungen im Kindesalter sind kindgerecht gestaltet und greifen die Fragen auf, die betroffene Kinder und ihre Altersgenossen bewegen. (Foto: Karoline Niethammer)

300 Tore für kranke Kinder

„Kinder kicken für Kinder“ – Der SV Wurmlingen widmete das Jugend-Turnier dem guten Zweck und spendete gemeinsam mit der Fensterbau Hess GmbH 1.000 Euro an HILFE FÜR KRANKE KINDER.

Der ehemalige Bundesliga-Schiedsrichter Knut Kircher nahm als Pate der Stiftung den symbolischen Spendenscheck entgegen und bedankte sich für den tollen Einsatz der Wurmlinger Fußball-Jugend. Mehr als 300 Tore wurden während des Dorfturniers erzielt. Der SV Wurmlingen spendete die Anmeldegebühren, die Fensterbau Hess GmbH steuerte eine Firmenspende bei. Insgesamt kamen so tolle 1.000 Euro zusammen.

Wir bedanken uns im Namen der Kinder und ihrer Familien ganz herzlich für diese tolle Spende!

Knut Kircher (2. v. links) nahm die Spende im Namen von HILFE FÜR KRANKE KINDER entgegen. (Foto: privat)

Mit der Dampflok durch die Kinderklinik

…oder zumindest mit der Modellbahn durch´s Foyer der Kinderklinik: Die Modelleisenbahner von „MIST72“ mehrere Strecken und Modellzüge aufgebaut und damit den Patientinnen und Patienten in der Kinderklinik eine tolle Überraschung bereitet.

Bereits seit vielen Jahren setzt sich der „Märklin-Insider-Stammtisch MIST72“ für die Tübinger Uni-Kinderklinik ein. Nun, da es die Corona-Einschränkungen kurzfristig wieder zuließen, haben die Modelleisenbahnfreunde aus Reutlingen und Umgebung im Foyer der Kinderklinik einige Strecken und Züge aufgebaut. Alle Kinder, die vorbeikamen, durften selbst steuern und sich die Eisenbahnen erklären lassen. Auch für kleinere Kinder war extra ein größerer und etwas robusterer Zug aufgebaut. „So eine Märklin-Bahn kostet schnell einen vierstelligen Betrag“, sagt MIST72-Mitglied Alfred Großmann.

Wir bedanken uns ganz herzlich für diese nette Aktion, die einigen der Patienten und ihren Eltern den Nachmittag verkürzt hat und eine Freude bereitet hat!

Muhammad freute sich über die kurzweilige Ablenkung mitten im Foyer der Uni-Kinderklinik Tübingen. (Foto: Karoline Niethammer)

Gartenparty für den guten Zweck

Aus Dankbarkeit und Erleichterung, dass es der Tochter gut geht, hat Familie Freitag aus Mössingen eine Gartenparty gefeiert – und zu Spenden für HILFE FÜR KRANKE KINDER aufgerufen. Jetzt hat das Ehepaar die Kinderklinik besucht und stolze 3.100 Euro überreicht.

„Wir wollen mit Euch feiern, weil es uns gut geht – und die unterstützen, die weniger Glück haben“ – so formulierten Ronja und Uli Freitag den Einladungstext für ihre Gartenparty. Diese Party stand unter dem Zeichen des guten Zwecks: „Wir haben eine Spendenkasse aufgestellt und unsere Gäste gebeten, für HILFE FÜR KRANKE KINDER zu spenden“, erzählt Uli Freitag. „Es waren 92 Gäste da – zusammengekommen sind 3.100 Euro.“

Die Idee zu dieser Aktion hatte die Familie, als ihre sechsjährige Tochter wegen eines Kiefertumors in die Kinderklinik musste. „Wir haben zwei Wochen auf das Ergebnis gewartet, das war eine schlimme Hängepartie“, erzählt Uli Freitag. Seine Frau Ronja ergänzt: „Man malt sich das Schlimmste aus. Da wurde uns bewusst, wie belastend eine Erkrankung für Familien sein kann. Aber wir hatten Glück – der Tumor war gutartig und konnte komplett und ohne Komplikationen entfernt werden.“

Dieses Glück wollte die Familie feiern und hatte die Idee zur Gartenfete. „Wir können´s, wir machen´s“, fasst Uli Freitag zusammen. „Uns wurde bewusst, dass wir großes Glück hatten. Andere Familien haben das nicht. Denen möchten wir helfen.“

Wir bedanken uns ganz herzlich für diese großartige Spende bei Familie Freitag und allen Gästen, die für den guten Zweck gespendet haben!

Uli und Ronja Freitag haben 3.100 Euro an HILFE FÜR KRANKE KINDER übergeben. (Foto: Karoline Niethammer)

Spontane Geburtstagsspende für kranke Kinder

Ein kurzer Anruf – und eine Viertelstunde später ist die Spende da: Mattia D’Avanzo hat spontan an HILFE FÜR KRANKE KINDER gespendet. Er ist bereits seit mehreren Wochen am Universitätsklinikum Tübingen in Behandlung und hat nun die Kinderklinik besucht.

„Es ist so schön, was Sie für die Kinder hier tun“, sagte Mattia D’Avanzo bei seinem spontanen Besuch in der Kinderklinik. Er sei selbst als Kind schwer krank gewesen und musste lange Zeit im Krankenhaus verbringen. „Ich weiß zu schätzen, was hier für die kranken Kinder und ihre Familien getan wird“, betonte er. „Sie werden das Geld schon gut unterbringen“, fügt er mit einem Lächeln hinzu.

Der gebürtige Italiener arbeitet seit über 20 Jahren für die Groß-Beckert KG in Albstadt. Anlässlich seines Geburtstages hat er die Kollegen gebeten, statt ein Geschenk zu kaufen, ihm den Gegenwert für die Spende an die Uni-Kinderklinik zu überlassen. So konnte er heute tolle 100 Euro an die Stiftung überreichen.

Wir bedanken uns für den spontanen und sehr netten Besuch, die tolle Spende und wünschen Herrn D’Avanzo von Herzen alles Gute!

Mattia D’Avanzo ist seit Wochen stationär am UKT in Behandlung. Nun hat er 100 Euro an HILFE FÜR KRANKE KINDER gespendet. (Foto: Karoline Niethammer)

Schönere Wände für einen guten Schlaf

HILFE FÜR KRANKE KINDER hat das Schlaflabor für Kinder- und Jugendliche in der Neonatologie der Uni-Kinderklinik Tübingen verschönert und Wandtattoos für die Räume beschafft.

Atemprobleme wie flacher Atem, unregelmäßiger Atem oder sogar Atemaussetzer – einige kleine Patienten der Uni-Kinderklinik Tübingen haben Schwierigkeiten, nachts Luft zu bekommen. Dies kann vor allem im Schlaf gefährlich werden. Andere Kinder finden nicht in den Schlaf oder leiden an schlafbezogenen Bewegungsstörungen. Um dies abzuklären, gibt es in der Neonatologie ein Schlaflabor für verschiedene Altersgruppen. Hier werden die Kinder über Nacht verkabelt, um die Ursachen der Schlafprobleme zu erkennen, Therapieansätze zu entwickeln und mögliche Risiken abschätzen zu können.

Damit sich die Kleinen auch wohlfühlen und gut einschlafen können, hat HILFE FÜR KRANKE KINDER nun die Räume des Schlaflabors für Kleinkinder ab einem Jahr verschönert und niedliche Wandtattoos angeschafft.

Wir wünschen den kleinen Patientinnen und Patienten eine gute Nacht!

Dr. Roland Bader und Dr. Mirja Quante freuen sich über die Wandtattoos im Schlaflabor: „Es wirkt hier gleich heimeliger.“ (Foto: Karoline Niethammer)

Ein Gefühl der Sicherheit für Frühchen-Eltern

In der Neonatologie der Uni-Kinderklinik Tübingen werden seit Oktober 2021 freiwillige Notfalltrainings für interessierte Eltern angeboten. HILFE FÜR KRANKE KINDER unterstützt diese Trainings und übernimmt die Personalkosten sowie die Kosten für Infomaterial und die Schulungspuppen.

„Bei manchen Krankheitsbildern ist so ein Training obligatorisch“, erklärt die Lydia Zitzmann, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin für pädiatrische Intensivpflege an der Uni-Kinderklinik Tübingen. Sie organisiert die Trainings gemeinsam mit drei Kolleginnen. „Die entsprechenden Patienteneltern wurden bislang individuell von ärztlichem Personal geschult. Wir wollten diese Notfallschulungen allen Eltern zugänglich machen und die Inhalte und Abläufe vereinheitlichen, um einen konstant hohen Standard zu gewährleisten.“

Die Kinderkrankenschwestern aus der Tübinger Neonatologie haben sich dabei am Beispiel der Pflegekräfte von der Kinderintensivstation und der Kinderkardiologie orientiert: diese haben bereits 2019 ein einheitliches Schulungskonzept entworfen und bieten die Trainings für alle interessierten Eltern kostenfrei an. Auch dieses Angebot wird von HILFE FÜR KRANKE KINDER unterstützt. Mittlerweile haben über 40 Trainings stattgefunden – die Nachfrage bei den Eltern ist hoch.

„Eltern von Frühchen sind oft verunsichert, wenn sie nach Hause entlassen werden – unser Training vermittelt hier Sicherheit und das Gefühl der Selbstwirksamkeit“, erklärt Zitzmann. „Es hilft den Eltern sehr, dass wir hier speziell auf Früh- und Neugeborene eingehen und uns auf deren spezielle Bedürfnisse konzentrieren.“ Zum Beispiel denken viele Menschen an die „Bee Gees“ und deren Song „Stayin‘ alive“ bei der Herzdruckmassage: im Rhythmus dieses Liedes soll massiert und beatmet werden, wie man allgemein bei Erste-Hilfe-Kursen lernt. Bei Neugeborenen und Frühchen allerdings passt dieser Rhythmus nicht: „Das Titellied von Pipi Langstrumpf kommt der Frequenz am nächsten“, so Zitzmann. „Das ist deutlich schneller und eignet sich daher besser als Orientierung, wie schnell gedrückt werden muss.“

Das bestätigt auch die junge Mutter Rebecca Schwandt, die das Training freiwillig besucht hat: „Das ist ja richtig stressig“, lacht sie. Aber sie fühle sich nach der Schulung deutlich sicherer – „jetzt würde ich mich trauen, wenigstens anzufangen. Vorher wäre ich gehemmt gewesen.“

Die Eltern lernen beim computergestützten Notfall-Training unter anderem, die Herzdruck-Massage richtig durchzuführen. Das Tablet zeigt, ob Rhythmus und Druck stimmen und die Reanimation somit erfolgreich wäre. (Foto: Karoline Niethammer)

Neue Schulungspuppe für angehende Kinderpflegekräfte

Waschen, Wickeln, An- und Auskleiden: Die Grundpflege von Säuglingen muss erst gelernt werden. HILFE FÜR KRANKE KINDER hat eine spezielle Schulungspuppe finanziert, die nun den angehenden Pflegekräften in der Kinderklinik zur Verfügung steht.

Neben der Grundpflege üben die Auszubildenden mit der Schulungspuppe auch, wie man eine Magensonde oder einen Katheter legt, wo genau Elektroden angebracht werden müssen und kinästhetische Bewegungsabläufe. Hierbei geht es darum, die Babys möglichst schonend aus dem Bett oder von der Wickelunterlage zu nehmen – die Kinder werden in einer fließenden Bewegung mit wenig Kraftaufwand gestützt. Dadurch fühlen sich die Kinder sicher, haben Halt und die Pflegekräfte beugen mit dieser Technik Verspannungen in den Schultern oder dem Rücken vor.

„Die neue Schulungspuppe gleicht in Gewicht und Aussehen einem echten Kind, dazu ist sie wasserdicht“, erläutert Praxisanleiterin Isabel Pires Leitao. „Das ist wichtig für unsere Schulungen – damit können wir realitätsnah sämtliche Pflegesituationen nachstellen und üben.“ Pro Monat seien zwischen 26 und 28 Auszubildende in der Tübinger Uni-Kinderklinik – „Es lohnt sich also, gute Schulungsmaterialien bereitzuhalten“, schmunzelt Leitao. „HILFE FÜR KRANKE KINDER hat uns mit dieser Puppe wirklich geholfen.“ Die neue Schulungspuppe kostete 114 Euro.

Praxisanleiterin Isabel Pires Leitao (links) zeigt der angehenden Kinderpflegerin Evelyn Minch kinästhetische Bewegungsabläufe bei der Säuglingspflege. (Foto: Karoline Niethammer)

Hochdorfer Narren spenden für kranke Kinder

Die Narrenzunft Hochdorf sammelte Spenden für HILFE FÜR KRANKE KINDER – insgesamt kamen tolle 1.686 Euro für die Tübinger Uni-Kinderklinik zusammen. 

„Es ist üblich, an Fasnets-Veranstaltungen kleine Geschenke auszutauschen“, erläutert Vorstand Sven Katz. „Da durch die Corona-Pandemie solche Veranstaltungen nach 2020 und 2021 auch dieses Jahr nicht möglich waren, haben wir online zu Spenden aufgerufen.“ Die Narrenzunft sammelt unter den Mitgliedern schon seit über zehn Jahren für den guten Zweck. Die Hochdorfer Narren spendeten während der „fünften Jahreszeit“ in diesem Jahr insgesamt 1.686 Euro an HILFE FÜR KRANKE KINDER.

Die drei Vorstandsmitglieder Sven Katz, Heiko Kächele und Schriftführerin Simone Pro-Martin besuchten jetzt die Tübinger Kinderklinik und informierten sich über die Arbeit der Stiftung. „Es ist bemerkenswert, wie vielseitig Eure Hilfen sind – und was alles bewirkt werden kann über Spendenmittel“, so Sven Katz.

Wir bedanken uns von Herzen bei allen Narren, die sich an dem Aufruf beteiligt haben für diese tolle Unterstützung unserer Hilfen für kranke Kinder!

Die Vorstände der Narrenzunft Hochdorf Sven Katz, Simone Pro-Martin (v.l.) und Heiko Kächele (ganz rechts) besuchten die Tübinger Uni-Kinderklinik. (Foto: Philipp Nährig)

UNSERE PARTNER

Gemeinsames Engagement verwirklicht große Träume. Mit Unterstützung von Freunden und Förderern, einschließlich der Kinderklinik Tübingen und weiterer Organisationen, setzen wir uns transparent für kranke Kinder ein.