13. Januar 2017

Training mit Paul könnte Frühgeborenen das Leben retten

Mit einem Frühgeborenen-Simulator könnte das Personal der Kinderklinik optimal für Notfälle bei Babys unter 1.500 Gramm Gewicht trainieren. Der Simulator kostet rund 70.000 Euro, die wir nur über Spenden finanzieren können. Dabei brauchen wir Hilfe.

Paul – so heißt das Simulator-Frühgeborene – ist in seiner Anatomie exakt einem Kind in der 27. Schwangerschaftswoche nachempfunden. Er ist damit der weltweit kleinste Simulator für die Durchführung von hochrealistischen Notfalltrainings in der Frühgeborenenmedizin. Zudem wäre Paul der erste Trainingsroboter dieser Größe, der in einer deutschen Kinderklinik eingesetzt wird. Entwickelt wurde der Simulator in Österreich.

Für die Neonatologie der Tübinger Kinderklinik ist Paul „genau das,  was wir immer schon gesucht haben“, sagt der Leitende Oberarzt und stellvertretende Ärztliche Direktor, Dr. Rangmar Goelz. Die Finanzierung ist jedoch nur über externe Mittel möglich. Hierfür werden rund 70.000 Euro benötigt, die auch die Wartungskosten für die ersten fünf Jahre beinhalten. Das Ziel unserer Stiftung Hilfe für kranke Kinder ist es, diese wichtige Anschaffung möglich zu machen. Wir freuen uns sehr darüber, dass uns das Schwäbische Tagblatt dabei unterstützt. Leser der Zeitung können das Projekt über die Weihnachtsaktion des Tagblatts unterstützen.

Jedes Jahr werden in der Kinderklinik mehr als 120 Frühgeborene mit einem Geburtsgewicht von weniger als 1.500 Gramm betreut. Immer wieder kommt es dabei zu Notfallsituationen, in denen die Kinder reanimiert werden müssen. Innerhalb von wenigen Sekunden geht es oft um alles.  Dabei, dass das Personal auf solche Situationen bestmöglich vorbereitet ist, hilft das Training mit dem Simulator.

Wir haben bereits 2007 mit Spendenmitteln den Aufbau eines Simulationsprogrammes für Notfälle im Kindesalter gefördert. Hieraus ist das Projekt PädSim entstanden, welches Anfang 2008 als bundesweit einzigartiges Projekt öffentlich vorgestellt wurde. Die Trainingsprogramme wurden seither kontinuierlich weiterentwickelt und haben sowohl klinikintern als auch deutschland- und europaweit Verbreitung gefunden. Durch diese gezielte Vorbereitung auf Notfälle wie Reanimationen konnte seither bereits vielen Kindern das Leben gerettet werden.

Einen weiteren Input haben wir 2014 mit der Finanzierung eines mobilen Equipments gegeben, mit dem sehr viel leichter direkt vor Ort in der bekannten Umgebung trainiert werden kann. Jetzt möchten wir dabei helfen, dass sich das Team des Tübinger Perinatalzentrums auch bestmöglich auf lebensbedrohliche Situationen bei den Kleinsten vorbereiten kann.

Foto: SIM characters

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