21. Februar 2017

Phototherapie-Lampen verhindern Gehirnschädigungen

Seit Jahren schon engagiert sich der Verein Dachtel hilft kranken Kindern e.V. unter anderem mit dem jährlich stattfindenden Hobbykünstlermarkt in Aidlingen-Dachtel für die Kinderklinik Tübingen. Aktuell unterstützt der Verein die Abteilung für Neu- und Frühgeborene.

Ende vergangenen Jahres fand in Dachtel der 14. Hobbykünstlermarkt statt. Eine Besonderheit des Marktes ist, neben den vielen Ständen mit handgemachten Deko- und Kunstschmuckstücken, der soziale Hintergrund der Veranstaltung. Mit dem Erlös unterstützen die Macher jedes Jahr die Stiftung Hilfe für kranke Kinder. Sie setzt sich in der Unikinderklinik Tübingen für die bestmögliche Behandlung und Betreuung kranker Kinder und ihrer Familien ein. Gisela Boller, die Vorsitzende von Dachtel hilft kranken Kinder e.V. und Elke Behler und Erika Wollenberg vom Organisationsteam des Künstlermarktes haben jetzt die Kinderklinik besucht und  9.255,18 Euro aus dem Erlös des Marktes an Dr. Rangmar Goelz, den stellvertretenden Ärztlichen Direktor der Neonatologie der Kinderklinik, übergeben. Das Geld fließt in die Behandlung der Frühgeborenen, die in Tübingen betreut werden. Unter anderem werden in Tübingen Frühgeborene und Neugeborene mit angeborenen Erkrankungen und Fehlbildungen nach der Geburt pflegerisch und therapeutisch versorgt. Darunter sind jedes Jahr auch etwa 100 Kinder mit einem Geburtsgewicht von weniger als 1.500 Gramm.

„Viele der Frühgeborenen entwickeln direkt nach der Geburt durch Einlagerung von Bilirubin, einem Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffes Hämoglobin, eine sogenannte Neugeborenen-Gelbsucht“, erklärte Goelz den Gästen aus Dachtel. Wenn die Gelbsucht bestimmte Schwellenwerte übersteige, müsse zur Vermeidung einer schweren Schädigung des zentralen Nervensystems rechtzeitig eine Behandlung durch Bestrahlung mit blauem Licht mit einer bestimmten Wellenlänge eingeleitet werden.

Dabei tragen die Kinder eine Schutzbrille. Die Behandlung findet während der ersten Lebenstage statt und dauert dann jeweils mindestens 12 Stunden am Stück. „Die Methode ist schonend und erfolgreich: sie ersetzt das Verfahren der Blutaustauschtransfusion, das für die Kinder sehr belastend ist und verhindert ebenso zuverlässig schwere Gehirnschädigungen“, so der Mediziner weiter.

Für diese Art der Behandlung braucht die Kinderklinik dringend neue Phototherapie-Lampen. Diese konnten nun dank des Engagements aus Dachtel angeschafft werden. Die neuen Lampen bestehen aus LEDs, die keinerlei Hitze entwickeln. Sie ersetzen die alten Lampen, die noch mit einer überholten Technik gearbeitet haben.

Foto: Philipp Nährig

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