Erst wird Teddy gewogen, dann geht es zum Blutabnehmen, ins Labor, in die Apotheke und zum Schluss zum Zahnarzt. Mit der Teddyklinik im Tübinger Rathaus möchten Medizinstudierende der Uniklinik Tübingen Vorschulkindern spielerisch die Angst vor dem Arzt- oder Krankenhausbesuch nehmen. Wir freuen uns sehr darüber, dass wir das Projekt über unsere Stiftung Hilfe für kranke Kinder unterstützen können.
Kurz nach halb neun heute Morgen melden sich die ersten Kindergartenkinder mit ihrem Plüschpatienten an der Infothek der Teddyklinik im Tübinger Rathaus an. Sie bekommen einen kleinen Pass, auf dem später die Stationen abgezeichnet werden. Aufgeregt warten die Kinder vor der noch verschlossenen Tür. „Mein Teddy ist gar nicht krank“, sagt ein kleiner Junge. „Er hat nur ein Aua am Kopf“. Vorsorglich hat er schon einmal ein Pflaster auf den Plüschkopf geklebt.
Gleich nachdem Oberbürgermeister Boris Palmer, Schirmherrin Prof. Ingeoborg Krägeloh-Mann, die Ärztliche Direktorin der Neuropädiatrie, und unser Vorstandsvorsitzender Thomas Hassel die Klinik offiziell eröffnet haben, erkunden die Teddyeltern die verschiedenen Stationen. Die Teddys werden gewogen und vermessen. Als eine „Obärärztin“ ihrem Plüschreh Blut abnimmt, presst eine kleine Teddymama vor Spannung die Lippen zusammen. „Jetzt piekst es kurz Teddy“, sagt die Teddyärztin und schon läuft Blut, in diesem Fall Johannisbeersaft, aus der Teddyader. „Die Kinder wissen zwar, dass es kein echtes Blut ist und ihr Stofftier keine Schmerzen spürt, trotzdem fühlen sie mit. Sie verstehen schnell, dass es manchmal beim Arzt kurz wehtut, sehen in der Teddyklinik aber auch wofür das alles passiert“, erklärt eine der Studierenden, die sich in der Teddyklinik engagieren.
Für die Teddymama und ihr Plüschreh geht es anschließend ins Labor, wo das Blut analysiert wird. Auch ein Besuch in der Apotheke steht noch an. Dort gibt es einen Traubenzucker-Lolly.
Vier Tage lang ist die Klinik im Rathaus für Vorschulkinder geöffnet. Am Donnerstag (29. Juni) von 14 bis 17 Uhr und am Samstag (1. Juli) von 10 bis 16 Uhr können Kinder mit ihren kranken Plüschtieren auch ohne Anmeldung ins Foyer im Rathaus kommen.
(Foto: Julia Klebitz)
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